Das gepflegte Glas Wein trank ich selten, meist ließ ich mich zum Saufen verführen. Gelegentlich aber, nämlich wenn dieses Bibbern wiederkehrte, war es notwendig zu trinken. Ich konnte dieses Bibbern nie richtig erklären, fest stand nur, dass es im Sonnengeflecht stattfand. Verglich ich es aber mit dem schnellen Hüpfer, der in der Magengegend stattfindet, wenn ein besonders schneller Lift stehen bleibt, kreischten die Leute auf: “Das ist doch ein tolles Gefühl!” Vielleicht fanden sie das Gefühl toll, weil sie es nur für einen Sekundenbruchteil empfanden, ja gar nicht länger zu empfinden vermochten. Wäre es, so wie bei mir, über mehrere Stunden in ihren Eingeweiden gesessen, hätten sie es gewiss auch nicht genossen. Aber vielleicht war es auch ein ganz anderes Gefühl und mein Bibbern eben unerklärlich. Dieses Bibbern, von dem ich herausgefunden hatte, dass es nicht direkt im Magen, sondern eher in Magenumgebung mit der Tendenz, sich nach oben auszubreiten, sein Zentrum hatte, wurde manchmal auch von einem so genannten Albdrücken begleitet. Dies war wesentlich einfacher zu beschreiben. Manch einer kannte es, und stöhnte auf “entsetzlich”, wenn ich es ihm nachvollziehbar zu machen versuchte. Es war so ähnlich, als hätte man einen Waldviertler Knödel verschluckt und er wäre genau in Herzhöhe stecken geblieben. Oder als würden vom Brustbein vorne und der Wirbelsäule hinten zwei altertümliche Mühlensteine das Herz oder irgendetwas anderes, das zwischen ihnen sein könnte, zusammendrücken, vielleicht auch zermahlen.